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Marktforschungsbericht 2025

Migration in der Schweiz: Trendreport & Analyse

Umfassende Analyse aktueller Entwicklungen, Herausforderungen und Chancen im Bereich Migration für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.

164k
Einwanderungen 2023
+2.1%
Zum Vorjahr
68%
Arbeitsmigration
Vullnet, Alex, Livio
Januar 2025
15 Min. Lesezeit
Report lesen
MARKTFORSCHUNGSBERICHT

Migration in der Schweiz 2025

Trends & Entwicklungen
Push- & Pull-Faktoren
Statistische Analyse
Zukunftsszenarien
Executive Summary

Zusammenfassung

Die Schweiz verzeichnet 2023 mit 164'000 Einwanderungen den höchsten Wert seit 2008. Der Ausländeranteil liegt bei 25.7% und damit deutlich über dem EU-Durchschnitt von 8%. Migration bleibt ein zentraler Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung und demografische Struktur der Schweiz.

Arbeitsmigration dominiert mit 68% aller Zuzüge, getrieben durch den anhaltenden Fachkräftemangel in Schlüsselbranchen wie Gesundheitswesen, IT und Ingenieurwesen. Deutschland bleibt das wichtigste Herkunftsland, gefolgt von Italien und Portugal.

Zentrale Erkenntnisse

Steigende Zuwanderung

Nettozuwanderung erreicht mit +52'000 Personen einen neuen Höchststand, primär aus EU-Ländern.

Fachkräftebedarf

68% aller Zuwanderer kommen aus beruflichen Gründen, Tendenz steigend durch demografischen Wandel.

Familienmigration

Familiennachzug steigt kontinuierlich und macht etwa 25% der Gesamtmigration aus.

EU-Dominanz

85% der Zuwanderer stammen aus EU/EFTA-Staaten, Deutschland führt mit 16%.

Detaillierte Analyse

Push-Faktoren: Warum Menschen ihre Heimat verlassen

Wirtschaftliche Faktoren: In vielen EU-Ländern (besonders Südeuropa) herrscht hohe Jugendarbeitslosigkeit. Italien (28%), Spanien (29%) und Griechenland haben begrenzte Karrierechancen für junge Fachkräfte, was Migration attraktiv macht.

Politische Instabilität: Konflikte in Syrien, Afghanistan und der Ukraine haben zu signifikanten Fluchtbewegungen geführt, wobei die Schweiz als sicheres, neutrales Land wahrgenommen wird.

Fehlende Perspektiven: Begrenzte Bildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten in Herkunftsländern motivieren besonders gut ausgebildete Menschen zur Auswanderung (Brain Drain).

Pull-Faktoren: Was die Schweiz attraktiv macht

Hohe Löhne & Lebensqualität: Die Schweiz bietet durchschnittlich 40-60% höhere Löhne als umliegende EU-Länder bei exzellenter Infrastruktur und Lebensqualität (Human Development Index: Platz 2 weltweit).

Fachkräftemangel: Akuter Bedarf in Gesundheitswesen (15'000 offene Stellen), IT-Sektor (12'000 Stellen) und Ingenieurwesen schafft hervorragende Jobchancen für qualifizierte Migranten.

Politische Stabilität: Demokratie, Rechtssicherheit, niedrige Kriminalität und neutraler Status machen die Schweiz zum sicheren Hafen in unsicheren Zeiten.

Bestehende Netzwerke: Etablierte Migrantengemeinschaften (z.B. 300'000 Deutsche, 280'000 Italiener) erleichtern Integration durch soziale Netzwerke und kulturelle Verbindungen.

Statistische Daten

Migration in Zahlen

Aktuelle Statistiken basierend auf Daten des Bundesamts für Statistik

2.2M
Ausländische Wohnbevölkerung
Stand Ende 2023
25.7%
Ausländeranteil
+0.3% zum Vorjahr
164k
Einwanderungen 2023
Höchster Wert seit 2008
112k
Auswanderungen 2023
Nettozuwanderung: +52k

Top Herkunftsländer 2023

DE
Deutschland
16%
IT
Italien
15%
PT
Portugal
13%
FR
Frankreich
7%
XK
Kosovo
5%
••
Andere Länder
44%

85% aller Zuwanderer stammen aus EU/EFTA-Staaten. Deutschland, Italien und Portugal machen zusammen 44% der gesamten ausländischen Wohnbevölkerung aus.

Migrationsgründe

Arbeit
68%
Familie
25%
Bildung
4%
Asyl
3%

Wichtige Erkenntnisse

Arbeitskräftebedarf dominiert

68% aller Migranten kommen aus beruflichen Gründen - der höchste Wert in Europa.

Familienmigration steigt

Familiennachzug wächst kontinuierlich und macht inzwischen ein Viertel aus.

Bildungsmigration nimmt zu

Immer mehr internationale Studierende und Forschende wählen die Schweiz.

Asylmigration stabilisiert

Asylgesuche bleiben auf konstantem Niveau trotz globaler Konflikte.

Risiken und Chancen für die Gesellschaft

Chancen

Positive Auswirkungen der Migration auf die Schweizer Gesellschaft

Wirtschaftswachstum

Migranten tragen 28% zum BIP bei und generieren jährlich CHF 200 Mrd. Wirtschaftsleistung. Sie zahlen mehr in Sozialversicherungen ein als sie beziehen.

Fachkräfte-Lücken schliessen

Ohne ausländische Arbeitskräfte würden zentrale Branchen kollabieren: 35% der Ärzte, 40% im Ingenieurwesen und 25% in der IT sind Migranten.

Demografischer Wandel abfedern

Migranten sind im Schnitt jünger und helfen, die alternde Bevölkerung auszugleichen. Durchschnittsalter Migranten: 36 Jahre vs. 44 Jahre Schweizer.

Innovation & Vielfalt

Kulturelle Vielfalt fördert Innovation. 45% der Schweizer Startups haben mindestens einen ausländischen Gründer. Vielfalt stärkt Kreativität und Problemlösungskompetenz.

Internationale Vernetzung

Migranten stärken wirtschaftliche und kulturelle Beziehungen zu ihren Herkunftsländern und machen die Schweiz global wettbewerbsfähiger.

Herausforderungen

Herausforderungen, die angegangen werden müssen

Wohnungsknappheit

Hohe Zuwanderung verschärft Wohnungsmangel in Ballungszentren. Mietpreise steigen, besonders in Zürich (+12% in 3 Jahren) und Genf.

Infrastruktur-Belastung

Verkehrsnetze, Schulen und öffentliche Dienste stehen unter Druck. Investitionen in Infrastruktur müssen mit Bevölkerungswachstum Schritt halten.

Integrations-Herausforderungen

Sprachbarrieren, Anerkennung ausländischer Diplome und kulturelle Integration erfordern kontinuierliche Investitionen in Integrationsprogramme.

Lohndruck in bestimmten Sektoren

In einigen Niedriglohnbranchen kann erhöhtes Arbeitskräfteangebot zu Lohndruck führen. Flankierende Massnahmen sind wichtig zum Schutz von Arbeitnehmenden.

Soziale Spannungen

Schnelle demografische Veränderungen können zu Unsicherheiten führen. Offene Kommunikation und proaktive Integrationsarbeit sind essenziell.

Gesamtbeurteilung

Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Chancen der Migration überwiegen deutlich die Herausforderungen. Studien zeigen, dass Migranten netto mehr zum Sozialstaat beitragen als sie beziehen. Entscheidend ist eine proaktive Migrations- und Integrationspolitik, die Chancen nutzt und Herausforderungen gezielt angeht. Die Schweiz ist auf qualifizierte Migration angewiesen, um Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.

Zukunftsausblick

Zukunftsszenarien bis 2035

Drei mögliche Entwicklungspfade für Migration in der Schweiz

SZENARIO 1: OPTIMISTISCH

Gesteuerte Prosperität

Entwicklungen:

  • Erfolgreiche Digitalisierung ermöglicht flexibles Arbeiten
  • Gezielte Anwerbung von Fachkräften in Mangelberufen
  • Excellente Integrationsprogramme mit 85% Erfolgsrate
  • Infrastruktur wächst mit Bevölkerung (Smart Cities)

Prognose 2035:

2.8M
Ausländische Wohnbevölkerung
+15%
BIP-Wachstum durch Migration

Fazit: Proaktive Migrationspolitik mit gezielter Steuerung führt zu maximalem wirtschaftlichem Nutzen bei hoher gesellschaftlicher Akzeptanz. Die Schweiz bleibt globale Spitze für Fachkräfte.

SZENARIO 2: REALISTISCH

Moderates Wachstum

Entwicklungen:

  • Migration bleibt auf aktuellem Niveau (+2% jährlich)
  • Weiterhin hoher Fachkräftebedarf, besonders im Gesundheitswesen
  • Integration funktioniert mehrheitlich gut, punktuelle Herausforderungen
  • Infrastruktur-Ausbau hinkt leicht hinterher

Prognose 2035:

2.5M
Ausländische Wohnbevölkerung
+8%
BIP-Wachstum durch Migration

Fazit: Status quo setzt sich fort. Migration bleibt wichtiger Wirtschaftsfaktor, aber ohne strategische Vision. Gesellschaftliche Debatten bleiben kontrovers, grundsätzliche Akzeptanz besteht.

SZENARIO 3: HERAUSFORDERND

Restriktive Abschottung

Entwicklungen:

  • Politische Restriktionen reduzieren Zuwanderung stark
  • Massive Fachkräfte-Lücken in kritischen Sektoren
  • Wirtschaftswachstum stagniert, Wettbewerbsfähigkeit sinkt
  • Demographischer Wandel verschärft sich dramatisch

Prognose 2035:

1.9M
Ausländische Wohnbevölkerung
-5%
BIP-Verlust durch Fachkräftemangel

Fazit: Restriktive Migrationspolitik führt zu schweren wirtschaftlichen Konsequenzen. Gesundheits- und Pflegesystem gerät in Krise, Innovationskraft sinkt, internationale Attraktivität leidet erheblich.

Empfehlung für Politik und Wirtschaft

Die Schweiz sollte Szenario 1 anstreben: Eine proaktive, gesteuerte Migrationspolitik, die wirtschaftliche Chancen maximiert und gesellschaftliche Herausforderungen gezielt angeht. Dies erfordert:

  • Gezielte Fachkräfte-Anwerbung in Mangelberufen
  • Massive Investitionen in Integration und Infrastruktur
  • Digitalisierung und Remote-Work-Strategien
  • Faktenbasierte, sachliche öffentliche Debatte über Migration

Fazit und Ausblick

Migration ist und bleibt ein zentraler Faktor für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der Schweiz. Mit 25.7% Ausländeranteil und 164'000 Einwanderungen im Jahr 2023 erreicht die Schweiz historische Höchstwerte, die primär durch den anhaltenden Fachkräftemangel getrieben werden.

Die Analyse zeigt deutlich: Die wirtschaftlichen Chancen überwiegen die Herausforderungen erheblich. Migranten tragen 28% zum BIP bei, füllen kritische Lücken im Gesundheitswesen, in der IT und im Ingenieurwesen und helfen, den demografischen Wandel abzufedern. Ohne Zuwanderung wäre das Schweizer Wirtschaftsmodell in seiner heutigen Form nicht aufrechtzuerhalten.

Gleichzeitig müssen die Herausforderungen – Wohnungsknappheit, Infrastrukturbelastung und Integrationsfragen – ernst genommen und proaktiv angegangen werden. Entscheidend ist eine gesteuerte, faktenbasierte Migrationspolitik, die wirtschaftliche Notwendigkeiten mit gesellschaftlicher Integrationsfähigkeit in Einklang bringt.

Zentrale Empfehlungen

  1. 1. Gezielte Anwerbung von Fachkräften in Mangelberufen verstärken
  2. 2. Massive Investitionen in Infrastruktur und Wohnungsbau
  3. 3. Integrationsprogramme ausbauen und professionalisieren
  4. 4. Digitalisierung nutzen für flexible Arbeitsmodelle
  5. 5. Sachliche, faktenbasierte öffentliche Debatte fördern

Die Zukunft der Schweizer Migration hängt von den Entscheidungen ab, die heute getroffen werden. Eine proaktive, gesteuerte Migrationspolitik kann die Chancen maximieren und die Schweiz als attraktiven Standort für internationale Talente positionieren – zum Nutzen von Wirtschaft, Gesellschaft und dem Wohlstand aller in der Schweiz lebenden Menschen.

Quellen

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Bericht erstellt von: Vullnet, Alex, Livio | Januar 2025

Marktforschungsunternehmen für Migrationstrends und gesellschaftliche Entwicklungen